Museum Judengasse
Das Museum Judengasse befindet sich in dem Gebäudekomplex des Stadtwerkezentrums an der Kurt-Schumacher-Straße 10. 1985 wird der Schweizer Architekt Ernst Gisel mit der Ausführung eines neuen Verwaltungs- und Dienstleistungsbaus auf dem Gebiet des ehemaligen jüdischen Ghettos beauftragt.1 Es entsteht eine Architektur, deren 140 m lange Arkadenfront von einer weitläufig geschwungenen Firstlinie dominiert wird.2 Während der Ausschachtungsarbeiten treten diverse Grundmauern und Überreste der Judengasse zutage. Nach heftigen Bürgerprotesten entscheidet sich der Magistrat, die Relikte in den Stadtwerkekomplex zu integrieren. 1992 findet die Eröffnung des Museums Judengasse als Dependance des Jüdischen Museums statt. Neben den 5 Hausfundamenten werden 2 Mikwen (Ritualbäder) sowie 2 Brunnen und ein Kanal, teilweise auf das 15. Jahrhundert zurückgehend, rekonstruiert. Auf 500 qm Ausstellungsfläche, verteilt auf zwei Ebenen, wird die 500jährige Geschichte der Judengasse vielfältig dokumentiert. In der Börnegalerie finden regelmäßig Wechselausstellungen zu verschiedenen jüdischen Themen statt. Eine Datenbank enthält detaillierte Informationen zur Judengasse und ihren Bewohnern. Darüber hinaus gibt es seit dem 9. November 2003 ein museumspädagogisches Lernzentrum, das nach Oskar und Emilie Schindler benannt ist. Oskar Schindler rettete über 1200 Juden das Leben und wohnte von 1958 bis zu seinem Tod 1974 in Frankfurt.